Modellvalidierung: Ein Schlüssel zum Erfolg in der Geldwäscheprävention

Die Validierung von Modellen im Bereich AML&CTF ist seit langem Industriepraxis im Ausland und findet sich z.B. schon seit 2012 in den US-Vorschriften wieder. Die Frage, was als „Modell“ gelten soll, wurde auf dem schwedischen Markt lange diskutiert. Transaktionsüberwachung und Kundenrisikoklassifizierung sind jedoch gute Beispiele dafür, dass die Maßstäbe für eine Klassifizierung als Modell nicht hoch sind.

Die schwedischen Anforderungen zur Modellvalidierung im Bereich AML & CTF traten 2017 in Kraft und die Umsetzung in der nordischen Finanzindustrie ist nun herangereift. Während sich Regulierungsbehörden und die Branche mit dem Thema beschäftigen, findet ein Quantensprung statt: durch die prozessuale Verknüpfung von Gefährdungsanalyse über Risikoklassifizierung bis zur Transaktionsüberwachung entwickelt sich die pure Systemunterstützung hin zur effektiven Prävention. Hierbei liefert der Validierungsprozess Bestätigung darüber, ob die Modelle in Design und Methodenansatz ihren Zweck erfüllen. Dazu gehört auch die Sicherstellung der gewünschten Ausgabe in Form von Kundenrisikoklassen und Alarmen zu Transaktionen bzw. Kundenverhalten.

Die Ausgaben der Finanzinstitute für AML&CTF und Projektkosten sind höher als je zuvor. Die Rendite dieser Investitionen ist daher ein sehr relevantes Thema. Der vermehrte Einsatz von KI-Anwendungen zur Rationalisierung bedeutet für ein Unternehmen eine höhere Anzahl von Modellen, die bewertet werden wollen.

Auch das Interesse der Aufsichtsbehörden -sowohl innerhalb als auch außerhalb Skandinaviens- erfasst nunmehr neben den eher technischen Aspekten der Transaktionsüberwachung und der Kundenklassifizierung häufig auch die Frage, ob Modelle validiert und tatsächlich wirksam sind.

Die nordischen Aufsichtsbehörden haben unter anderem folgende Fehlmengen festgestellt:

  • Die Evaluierung bzw. Review/Trimming von Systemen und Modellen wurde gar nicht oder nicht umfassend genug durchgeführt.
  • Ineffiziente Szenarien oder Risikoklassifizierungen führen zu ineffizientem Management und damit zu einer nicht risikobasierten Nutzung von Ressourcen.
  • Bei der Transaktionsüberwachung wird teils gar nicht nach den Risikoklassen der Kunden unterschieden.
  • In der Transaktionsüberwachung fehlt die Abdeckung von Risiken für bestimmte Produkte, z.B. Finanzinstrumente.
  • Der Zusammenhang zwischen der Gefährdungsanalyse des Instituts und den Klassifikationen bzw. Szenarien ist nicht nachvollziehbar.
  • Die Nachverfolgung der Maßnahmen durch das Management und den AML-Bereich waren ungenügend.

Unsere Erfahrung aus der Praxis zeigt, dass der Zusammenhang zwischen der Risikobewertung in der Gefährdungsanalyse und den internen Sicherungsmaßnahmen bis hin zum Verdachtsmeldeprozess häufig eine Herausforderung bei der Modellvalidierung darstellt – eine fehlende Risikobewertung führt gar zu Schwachstellen in der gesamten Kette.

Dabei haben wir den Eindruck gewonnen, dass die Koordination zwischen der Anti-Financial-Crime Compliance („zentrale Stelle“) und dem Bereich Risk Control gestärkt werden kann. Im Risikocontrolling findet sich oft langjährige Erfahrung mit der Validierung von Modellen mit Bezug zu z.B. Kredit- und Marktrisiken. Bei der Prüfung von Datenqualität und Modellstabilität finden sich teils gemeinsame Problemstellungen, so dass sich die Einheiten gegenseitig mit unterschiedlichen Kompetenzen unterstützen könnten.

FCG 

Wir beraten Finanzdienstleister in den Bereichen Governance, Compliance und Risk Management.

In Skandinavien sind wir seit 2008 etabliert und mit über 250 Mitarbeitern als Marktführer in diesem Bereich tätig. Seit 2019 sind wir auch in Deutschland für Sie vor Ort.

Wir wollen Ihren Erfolg. Zusammen schaffen wir nachhaltige und bedarfsgerechte Lösungen für Ihr Business und einen Beitrag zu einer besseren Finanzindustrie und gesünderen Gesellschaft.

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